DIE RETTUNGSKARTE

Liegt die Karte immer rechtzeitig vor?

Warum Einsatzkräfte eine sogenannte Rettungskarte nach schweren Verkehrsunfällen dringend benötigen, eine solche in den meisten Fahrzeugen aber dennoch nicht vorhanden ist, haben wir auf unserer Startseite bereits erklärt. Äußerst aufschlussreich ist auch der Wikipedia-Artikel über den Einsatz der Karten. Zu beachten ist beim Lesen allerdings, dass dort im Abschnitt „Hintergrund“ der Begriff „Kennzeichen“ leider mehrdeutig verwendet wird. Eine im Vergleich genauere Aufschlüsselung der verschiedenen Kennzeichen bzw. Codierungen nehmen wir hier in den folgenden Textabschnitten vor und beantworten schließlich die Frage: Wie kann unsere Software die Situation am Einsatzort letztlich entscheidend verbessern?

LÖSUNGSANSATZ #1

Das Kennzeichen

Im Jahre 2013 hat das Bundes-Verkehrsministerium (BMVI, damals BMVBS) das Problem der meist fehlenden Karten zu lösen versucht: Jeder in Deutschland zugelassene PKW, LKW oder Omnibus ist beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg gemeldet. Daraus folgt: Über eine Kennzeichen-Abfrage beim KBA Fahrzeugtyp und Rettungskarte zu ermitteln, „kann man versuchen“, wie es im Kohlhammer-Standardwerk² zu diesem Thema heißt – mit Betonung auf dem Wort „versuchen“. Denn diese Methode ist mit so vielen Nachteilen (siehe Auflistung unten)² verbunden, dass sie nach unseren Informationen meistens gar nicht erst „versucht“ wird, da sie im Falle des Misserfolgs nur zum Verlust wertvoller Zeit während der Rettungsarbeiten führt.

LÖSUNGSANSATZ #2

Nachschlagen der Karte in der Datenbank

Bereits seit vielen Jahren beliefert das niederländische Unternehmen Moditech Rescue Solutions den Weltmarkt mit einer Software namens Crash Recovery System (CRS). Diese enthält eine umfangreiche Modell- und Rettungskarten-Datenbank. Doch die darin nachzuschlagende Typbezeichnung ist nur sehr selten eindeutig. Beispiel: Allein für den Audi A4 existieren 18 unterschiedliche Rettungskarten! Diese sind von der Fahrzeuggeneration und anderen Modelleigenschaften abhängig, welche bekanntlich nicht vom (nach einem Crash eventuell auch beschädigten) Fahrzeugheck ablesbar sind. Oftmals ist selbst die Typbezeichnung dort nicht angegeben. Ablesen und nachzuschlagen reicht also meist nicht!

LÖSUNGSANSATZ #3

Die FIN

Zwar ist jedes Fahrzeug mit einer eindeutigen Fahrzeug-Ident.-Nummer (FIN) gekennzeichnet, der somit auch ein bestimmter Rettungs-Leitfaden eindeutig zuzuordnen ist. Daher ist Letzterer ebenfalls über die Eingabe der FIN nachzuschlagen. Dies ist jedoch nicht überall möglich (siehe Moditech). Da die Nummer sicher vor Manipulation sein soll, ist sie zudem häufig am Motorblock eingestanzt. Nur bei wenigen Fahrzeugtypen ist die FIN von außen erkennbar. Für die Einsatzkräfte ist die Nummer daher in der Regel entweder gar nicht (etwa nach einem Frontalcrash) oder erst nach kurzer Suche und gewaltsamem Öffnen des Motorraums zugänglich. Für die Fahrzeugöffnung sollte die Rettungskarte aber eigentlich bereits vorliegen!

LÖSUNGSANSATZ #4

Können Codes eine Hilfe sein?

Seit 2014 verlässt jedes neue Fahrzeug der Daimler AG die Werkshallen mit je einem QR-Code an den beiden Seiten des Wagens. Ein Foto derselben verweist Smartphones auf die Adresse des online bereitgestellten Rettungs-Datenblattes. Inzwischen sind entsprechende QR-Codes auch für andere Fahrzeugmodelle erhältlich. Da die Fahrzeughalter diese jedoch selbst nachrüsten müssen, ändert dies nichts am Ausgangsproblem, dass sie am Unfallort meist fehlen. Zudem sind Mobilfunk-Verbindungen, wie auch im Rahmen der Kennzeichen-Abfrage, vor Ort oft nicht stabil oder schnell genug³ für den Datenabruf, der Unfallwagen kann zudem auch auf Höhe der Codes beschädigt sein, so dass diese nicht lesbar sind.

LIFECARD ALS LÖSUNG

Unsere Frage daher: Lassen sich auch andere Bereiche tracken?

Tatsächlich konnten wir feststellen, dass der Karosserieverlauf eines jeden Fahrzeugtyps individuelle Merkmale aufweist, die ihn eindeutig von jedem anderen Modell mit Straßenzulassung abgrenzen! Die Form ist somit auch eindeutig in jedem Einzelfall einer bestimmten Rettungskarte (bei Elektroantrieb: Doppelkarte) zuzuordnen. Unsere neuartige Software erfasst diese Karosseriemerkmale und blendet sofort danach am PC-Bildschirm automatisch die korrekte Rettungskarte ein! Daher steht diese schon Sekunden nach dem Eintreffen am Unglücksort zur Verfügung und kann auf dem Notebook oder Tablet-PC für die somit schneller anlaufenden Rettungsarbeiten genutzt werden.

Die oben genannten Probleme und Nachteile der anderen Lösungsansätze werden so gezielt umgangen, und die Arbeit am Fahrzeug wird entsprechend erleichtert, abgesichert und beschleunigt! Sie können sich hiervon jederzeit selbst überzeugen, indem Sie hier unsere FAQ lesen und eine Testversion der Software bei uns anfordern. Unser Lifecard-Verfahren ist inzwischen zum Patent angemeldet, die Testversion bleibt jedoch kostenlos!

²Norbert Heinkel, Lagefeststellung und Erkundung nach Verkehrsunfällen, 1. Auflage, Stuttgart 2020, Seite 48.

Die Probleme der Kennzeichenabfrage:

– Die Datenübermittlung ans KBA bzw. entsprechende Behörden anderer Staaten und wieder zurück an den Einsatzort, ggf. noch umgeleitet über Serversysteme von Notruf-Leitstellen und Software-Drittanbietern, führt zu einem entsprechend langen Meldeweg, verglichen mit anderen hier beschriebenen Verfahren.

– Dies setzt zudem eine stabile Mobilfunkverbindung mit hoher Datenrate voraus. Gerade in Deutschland wird das Mobilfunknetz, verglichen mit vielen anderen Ländern, jedoch besonders häufig von Funklöchern unterbrochen, und dies längst nicht nur auf kleinen Landstraßen im dichten Wald. Erst vor wenigen Wochen hat eine neue Untersuchung der Bundesnetzagentur dies wieder bestätigt.³

– Das Verfahren kann ferner nur funktionieren, wenn alle Beteiligten technisch wie auch rechtlich auf dem jeweils aktuellsten Stand sind. Gerade in föderal organisierten Staaten kann es hier zu einer komplizierten Kollision von Bundesrecht und Landesrecht kommen.

– Da das jeweilige nationale Fahrzeugregister ausschließlich alle national gemeldeten Fahrzeuge auflistet, führt die Vorgehensweise in eine Sackgasse, sobald ausländische Fahrzeughalter am Unfallgeschehen beteiligt sind. In Grenzregionen oder an Wirtschaftsstandorten mit entsprechend starkem internationalen Publikumsverkehr kann die Kennzeichenabfrage daher auch aus diesem Grund vielfach nicht eingesetzt werden.

– Insbesondere an den Enden eines Staugeschehens auf Autobahnen kommt es immer wieder zu Auffahrunfällen, die ein oder mehrere Fahrzeuge vorne und hinten zwischen zwei anderen zusammenschieben und einklemmen. Da auch das Kennzeichen jeweils vorne und hinten angebracht ist, sind beide Kennzeichenplaketten an der Kollision beteiligt und anschließend verdeckt, beschädigt oder abgerissen. Dies kann die Kennzeichenabfrage ebenfalls verzögern oder unmöglich machen.

– Rechtlich ist ein Mitwirken von Polizeikräften an dem Verfahren geboten. Somit müssen diese zur selben Zeit vor Ort sein und sich auch zeitgleich mit der Aufgabe befassen, welche bereits die Feuerwehr beschäftigt, obwohl alle Beteiligten sich in diesem Moment lieber bereits den Rettungsarbeiten widmen würden und sollten.

– Abschleppunternehmen und Werkstätten ist ein Zugriff auf die behördlichen Fahrzeugregister ohnehin nicht gestattet. Auch diese Betriebe benötigen jedoch teilweise Zugriff auf die korrekten Rettungs-Datenblätter, zumal moderne Fahrzeuge aufgrund ihrer Elektrik vielfach nicht mehr abgeschleppt werden dürfen, sondern verladen werden müssen. Hierzu sowie zur Deaktivierung von Hochvolt-Systemen in Hybrid- und Elektroautos geben die Karten ebenfalls wertvolle Sicherheitshinweise.


³ Vgl. https://www.breitband-monitor.de/mobilfunkmonitoring bzw. https://www.breitband-monitor.de/funkloch.